Samstag, 26. Januar 2019

Ideen für das Wintertraining

Jedes Jahr kommt er wieder und stellt uns beim Training unserer Pferde auf die Probe - der Winter!

Nicht jeder Pferdebesitzer hat das Vergnügen eine Reithalle bei schlechtem Wetter nutzen zu können. Gefrorene oder unter Wasser stehende Reitplätze erfordern dann ein Umdenken, wenn man sein Pferd für diese Zeit zumindest annähernd im Training halten will. Kommt dann noch das Problem mit der frühen Dunkelheit dazu, ist schon viel Fantasie gefragt.

Manchmal hat man das Glück und kann die Pferdeweide oder einen anderen Grasplatz zumindest für die Arbeit im Schritt und etwas Trab benutzen. Spätestens ab 16.30 Uhr wird es aber schon dunkel. Da können euch diverse Hilfsmittel mit Beleuchtung helfen. Viele Pferde gewöhnen sich schnell an den Lichtkegel, der sich ständig bewegt. Beleuchtung für den Reiterkopf gibt es als Mütze mit LED Lampen oder als Stirnlampe, die sich auch über den Reithelm befestigen lässt. Bitte denkt an eure Sicherheit und reitet nicht ohne Helm!

Hier findet ihr Beispiele für solche Beleuchtungsmöglichkeiten:
Mütze mit aufladbarer LED
Mütze mit LED
LED-Kappenlampe
LED-Kopflampe von Loesdau
KERBL Helmlampe

Wer sich ab der Dämmerung auf öffentlichen Straßen mit dem Pferd befindet, muss sich gemäß der Straßenverkehrsordnung ausstatten. Während der Dämmerung, bei Dunkelheit oder anderen schlechten Sichtverhältnissen wie z. B. Nebel oder Schnee, müssen Reiter gemäß § 17 StVO ausreichend beleuchtet sein. Beim Führen von Pferden und Ponys muss eine nicht blendende Leuchte mit weißem Licht mitgeführt werden. Diese Leuchte muss nach vorn und hinten gut sichtbar sein und auf der linken Seite getragen werden (§ 28 Abs. 2 StVO).

Wer das Glück hat tagsüber mit seinem Pferd arbeiten zu können, der kann natürlich mit regelmäßigen Ausritten oder Spaziergängen sein Pferd in Bewegung halten. Während des Ausritts lassen sich viele gymnastizierende Übungen einbauen. So kann man einen breiteren Reitweg für Schlangenlinien oder Volten nutzen. Beim Abbiegen kann man vorher eine 8 aus Volten einbauen. Auch Seitengänge und verschiedene Übergänge und Rückwärts richten lassen sich prima bei einem Ausritt einbauen. Beim Spaziergang kann man ebenfalls das Pferd mal etwas seitwärts gehen lassen, Zirkuslektionen einbauen usw.

Ich möchte euch ein paar Ideen für das Training im Winter ohne adäquaten Reitplatz vorstellen. Dazu habe ich auch Pferdebesitzer bei Facebook nach ihren Ideen gefragt.

Gymnastik im Stehen

Im Stand lassen sich prima Biegungen und Abkauübungen mit dem Pferd machen. Nach einem Spaziergang kann man zum Abschluss noch eine runde Biegungen und Dehnungen der Muskulatur in verschiedene Richtungen abfragen. Dafür benötigt ihr ein paar Motivationsleckerlis oder Möhren. Geht immer nur so weit, wie es das Pferd gut ausführen kann. Die regelmäßigen Wiederholungen sorgen dann für mehr Beweglichkeit.

Ein paar Beispiele:
1. Seitliche Biegung mit Rotation: Ihr stellt euch mit dem Rücken an die Schulter des Pferdes und lockt es mit einem Leckerli in eure Richtung. Dabei soll es den Hals so weit wie möglich herum nehmen ohne mit der Hinterhand auszuweichen. Wenn ihr das Leckerli mit der "hinteren" Hand haltet, könnt ihr den Pferdekopf noch an euch vorbei locken. Diese Übungen auf beide Seiten machen.

2. Seitliche Biegung ohne Rotation: Diese Übung ist schwieriger für das Pferd. Ihr stellt euch vor den Pferdekopf, so dass ihr ungefähr mit diesem auf Augenhöhe seid (bei kleineren Ponys entsprechend tiefer). Die Pferde sollen in der Höhe von Kopf und Hals sich soweit aufrichten, bis das Gewicht auf allen 4 Beinen gleichmäßig verteilt ist oder noch besser, die Hinterhand mehr Last aufnimmt. Dann haltet ihr dem Pferd ein Leckerli unter das Maul und lockt es in die Biegung nach links oder rechts. Dabei müsst ihr immer vor dem Pferdekopf bleiben und dürft das Leckerli nicht tiefer nehmen. Das Pferd muss dabei den Hals zur Seite biegen. Es darf den Kopf nicht schief halten. Wenn es das versucht, macht es sich die Biegung einfacher. Verwirft es sich, geht ihr an die Stelle zurück, wo es ohne Drehung des Genicks zur Seite in der Biegung bleibt.

3. Dehnung in Längsrichtung der Muskeln im Bereich der Kopfgelenke: Ihr haltet wieder das Leckerli unter das Maul, der Pferdekopf sollte mindestens auf Augenhöhe sein (bei Ponys wieder entsprechend bis das Pferd ein gutes Gleichgewicht hat). Nun stellt ihr euch in die gleiche Blickrichtung wie das Pferd und nehmt die Hand langsam zurück in Richtung Pferdehals. Das Pferd soll sich im Genick beugen. Da es die Bewegung selber ausführt, darf die Nasenlinie auch hinter der senkrechten Linie sein.

4. Dehnung in Längsrichtung der Halsmuskulatur: Gleiche Position wie in Nr. 3. Diesmal geht ihr mit der Hand in Richtung Brustbein des Pferdes und lockt den Pferdekopf in die Tiefe. Wer es schafft, kann mit der Hand um das Vorderbein greifen und den Kopf noch ein Stückchen weiter nach hinten locken. Aber vorsichtig, damit das Pferd nicht das Gleichgewicht verliert.

5. Dehnung in Längsrichtung mit Beteiligung der Rückenmuskulatur: Gleiche Position wie in Nr. 3. Jetzt führt ihr eure Hand mit dem Leckerli in Richtung der Pferdehufe und lockt den Kopf nach unten zu den Vorderbeinen. Die Beine sollten genügend auseinander stehen, damit das Pferd mit dem Maul durchkommt. Es reicht, wenn das Pferd mit dem Maul zwischen den Vorderbeinen durch ist.

Ich versuche in den nächsten Tagen noch Bilder dazu reinzustellen.

Um das Pferd im Maul, Kiefergelenk und Kopfgelenken locker zu machen, eignen sich prima Abkauübungen im Stand. Da ich selber von Philippe Karl reiterlich geprägt bin, empfehle ich natürlich seine Ideen der Abkauübungen. Aber grundsätzlich ist es erst einmal egal, welchen Weg man einschlägt. Es kommt auf das Ergebnis an.

Hier ein paar Vorschläge bei Youtube:

Abkauübungen Haflinger Sterni
Kurzer Einblick von Abkauübungen mit P. Karl

Verschiedene Ideen

Eine interessante Idee einer Facebooknutzerin war die Pferdewippe. Es handelt sich dabei nicht um die großen Wippen, wo das Pferd rüber gehen muss, sondern um ein kleine Wippe. Das erfordert allerdings etwas Übung. Aber der Winter ist ja lang und man kann es auch zu anderen Jahreszeiten machen. Die Übungen mit der Wippe fördert die Koordination, das Körpergefühl und mobilisiert einzelne Körperregionen. Man kann das Pferd z.B. mit den Vorderbeinen rauf stellen, so dass es von links nach rechts sein Gewicht verlagert. Das ist ein sehr gute Übung zur Mobilisierung des Schultergürtels. Pferde, die mit dem Schultergürtel Probleme haben, neigen z. B. zum Stolpern, haben wenig Bewegung/Raumgriff in der Schulter und sind in der Vorhand oft verspannt. Die Übungen bewegen die Muskulatur in der Tiefe.
Foto: www.pferdereha-friesland.de

Pferdewippe und andere nette Übungen bei Youtube
Pferdewippe kaufen - wer nicht selber bauen will

Eine weitere Möglichkeit das Pferd ohne Reiten zu beschäftigen sind natürlich auch die Zirkuslektionen. Mit diesen Übungen verbessert man auch die Beweglichkeit und Koordination der Pferde. Hierzu gibt es viele Trainer, Bücher, Lehrgänge, Videos usw. Wer noch keine Erfahrungen damit hat, sollte mit den Basisübungen wie Verbeugung beginnen.

Foto privat: Willow im Kompliment

Foto privat: Willow bei der Verbeugung

Sonst ist die Winterzeit auch prima um einmal was neues zu probieren. Wie wäre es mit Clicker-Training oder Arbeit an der Hand oder langem Zügel? Wenn der Mensch selber aktiv mit dem Pferd läuft, bleiben auch die Füße warm😊.

Und wenn das Wetter wieder besser ist?

Wenn ihr eure Pferde einige Zeit nicht regelmäßig reiten konntet, dann ist es sehr wichtig, dass ihr die Reitbelastung allmählich wieder steigert. Selbst wenn das Pferd nicht viel an Muskulatur verloren hat, so ist es nicht im Training was das Tragen eines Reiters betrifft. Dieser Umstand kann bereits nach 2 Wochen Reitpause entstehen. Die Dauer der Reiteinheiten sollte zu Beginn nicht länger als 15-20 Minuten sein und dann alle paar Tage um ein paar Minuten gesteigert werden. Auch regelmäßige Reitpausen einplanen und dann etwas anderes mit dem Pferd machen. Ansonsten kann es schnell zu einer Trageerschöpfung kommen. Wissenswertes über die Trageerschöpfung könnt ihr in meinem Beitrag "Das trageerschöpfte Pferd" lesen.

Beitrag: Das trageerschöpfte Pferd"


Weiter Ideen für Übungen gesucht

Wenn ihr auch noch tolle Übungen habt, die man im Winter ohne Reitplatz machen kann, dann schickt mir eine Beschreibung der Übung und gerne ein Foto dazu an meine E-Mail:
pferdeosteopathie-lueneburg@gmx.de
Eure Ideen und Bilder würde ich dann hier ergänzen.

Dienstag, 19. September 2017

Gesundheitsprophylaxe des Pferdes mit Akupunktur

Akupunktur ist nicht nur zur Behandlung akuter oder chronischer Krankheiten einsetzbar, sie eignet sich auch hervorragend zur Gesundheitsprophylaxe.

Dazu werden am Körper des Pferdes bestimmte Punkte, die Shu-Mu-Punkte und diagnostischen Punkte, gedrückt. Zeigt das Pferd darauf eine Reaktion, bedeutet dies, dass auf dem zugeordneten Meridian oder der Körperstruktur dieses diagnostischen Punktes eine Blockade oder Stauung vorhanden ist, die – auch wenn noch keine klinischen Symptome sichtbar sind – zur Entwicklung von Krankheiten führen kann. Eine frühzeitige Behandlung des gestörten Meridians kann somit die Entstehung von Krankheiten verhindern.

Ein Check-up zur Prophylaxe 1mal jährlich ist deshalb sehr zu empfehlen.

Der Preis ist inkl. der Anfahrt im Umkreis von 15 Kilometern von 21354 Bleckede. Bei weiteren Entfernung berechne ich eine kleine Fahrtkostenpauschale. Diese wird bei mehreren Pferden geteilt.


Mein normales Einzugsgebiet ist bis zu 75 Kilometer um 21354 Bleckede. Gerne komme ich auch zu weiter entfernten Ställen. Fragen Sie dazu die Konditionen (Mindestzahl der Pferde, Anfahrtskosten) an.

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin zur Gesunderhaltung Ihres Pferdes. Kontakt per Email:

pferdeosteopathie-lueneburg@gmx.de

Weitere Informationen:
Webseite Marion Goldbach


Freitag, 2. Juni 2017

Ausbildung zum Fütterungsexperten für Pferde unter Leitung von Dr. Christina Fritz

Der Kurs fällt leider aus!

Eine Freundin und Kollegin von mir organisiert 2018 (Januar und Februar) die Ausbildung zum Fütterungsexperten mit Frau Dr. Christina Fritz.

Info Dr. Christina Fritz

Ich habe selber schon Seminare zur Pferdefütterung bei Frau Dr. Fritz besucht. Sie ist auf dem Gebiet wirklich sehr gut. Auch ihr Buch "Pferde fit füttern" aus dem Cadmos Verlag, ist für alle, die sich umfassend mit dem Thema korrekte Pferdefütterung befassen möchten, sehr zu empfehlen.



Die Ausbildung zum Fütterungsexperten dauert 2 Wochenenden von Freitag bis Sonntag und findet im Raum 27616 Beverstedt / 27612 Loxstedt statt. Die Teilnahme ist begrenzt.


Ausbildung zum Fütterungsexperten Pferd

Die Fütterung spielt – insbesondere im Hinblick auf die zunehmenden Stoffwechselerkrankungen – eine immer größere Rolle. Das Angebot an Fertigfuttermitteln und Futterzusätzen ist mittlerweile kaum noch überschaubar. Jeder Anbieter preist natürlich sein Futter als das beste, natürlichste und ausgewogenste Futter an. Spezialfutter für Hufrehe- oder Ekzemerpferde, für Isländer oder Sportpferde machen den Futtermarkt noch unübersichtlicher. Was aber passiert mit dem Futter tatsächlich in der Verdauung und im Stoffwechsel des Pferdes? Welche Auswirkungen haben welche Futterbestandteile auf Stoffwechsel, Krankheiten und Leistungsfähigkeit? Wie entsorgt der Körper die Stoffe, die er nicht verwerten kann?

Und wie kann ich über richtiges Futtermanagement positiv auf Zivilisationserkrankungen des Pferdes wie Equines Metabolisches Syndrom (EMS), Hufrehe, Ekzeme usw. einwirken?

Die Ausbildung zum Fütterungsexperten beschäftigt sich intensiv mit der Verdauung des Pferdes, den Stoffwechselvorgängen auf verschiedenen Ebenen, geht auf die verschiedenen Futterbestandteile ein und auch auf die Krankheiten, die durch falsche Fütterung entstehen können.

Nach dieser Ausbildung sind Sie in der Lage, die Zusammensetzung von Futtermitteln und der Gesamtfutterration für das jeweilige Pferd zu bewerten und die Gesundheit Ihres Pferdes über eine artgerechte Fütterung zu erhalten. Hinweise für die Unterstützung stoffwechselkranker Pferde sowie zum Parasitenmanagement runden das Thema ab.

Kurs 1
• Nährstoffe (Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette) und ihre Bedeutung für den Organismus
• Nährstoffbedarf von verschiedenen Geweben und Organen
• Mineralien und Spurenelemente und ihre Bedeutung für den Stoffwechsel
• Der Verdauungsapparat des Pferdes mit seinen Anhangsorganen
• Nahrungsverwertung – was passiert wo?
• Entgiftung und Entsorgung im Pferdestoffwechsel

Kurs 2
• Futterbestandteile und ihre Bedeutung in der Ernährung
• Raufutter – Bedeutung für den Organismus, Qualitätskriterien
• Zusammensetzung von Fertigfuttermitteln
• Verschiedene Pferde und ihre unterschiedlichen Fütterungsbedürfnisse
• Parasitenkontrolle und fütterungsbedingte Zivilisationserkrankungen des Pferdes
• Fütterungsmanagement – gesunde Pferde gesund erhalten, kranke Pferde stabilisieren

Beide Kursteile sind nur zusammen buchbar.

Nähere Informationen zur Anmeldung bitte bei Frau Jessika Tiedemann, Email: info@equilance.de

Samstag, 29. April 2017

Demnächst: Franklin Bälle im Test

Heute saß ich beim Reiten kurz im Schritt auf den sog. Franklin Bällen. Das Ergebnis hat mich so erstaunt, dass ich mir gleich das Reiterset bestellt habe. Dieses werde ich dann für euch testen. Das Ergebnis erfahrt ihr dann hier.

https://www.balimo.info/franklin-baelle

Sonntag, 9. Oktober 2016

Die Wirbelsäule des Pferdes

 Skelett der Fachschule für Osteopathische Pferdetherapie Barbara Welter-Böller
Foto: Privat

Aufbau der knöchernden Wirbelsäule

Die Wirbelsäule wird in einzelnen Abschnitten aufgeteilt, die den meisten bekannt sein dürften. Sie besteht aus 7 Halswirbeln ( Halswirbel lat. vertebrae cervicales, Abk. C,  HWS), 18 Brustwirbeln (Brustwirbel lat. vertebrae thoracicae, Abk. Th, BWS), 6 Lendenwirbeln (Lendenwirbel lat. vertebrae lumbales, Abk. L, LWS) 5 Kreuzwirbeln (Kreuzwirbel lat. vertebrae sacrales, Abk. S) und 15 bis 21 Schwanzwirbel (Schwanzwirbel lat. vertebrae caudales).

Ein Wirbel (lat. vertebrae) besteht aus einem Wirbelkörper (lat. corpus vertebrae) und einem Wirbelbogen (lat. Arcus vertebrae). Im Wirbelbogen verläuft geschützt das Rückenmark. Zwischen den einzelnen Wirbeln verankert, jeweils davor und dahinter, liegen die Bandscheiben (lat. disce intervertebralia). Sie dämpfen die Schubkraft auf die Wirbelsäule, die von vorn und hinten auf die Wirbelsäule einwirken, ab und lassen kleine Bewegungen zu. Alle Wirbel sind gelenkig miteinander verbunden. Diese Gelenke nennt man Facettengelenke oder Wirbelgelenke. Je nach Bewegung sind sie unterschiedlich geformt. Einige haben Kerben, die eine seitliche Bewegung verhindern (in der LWS), andere haben eine glatte und horizontale Form, die sehr gut Drehungen zulassen können ( in der BWS). Die Facettengelenke der Halswirbel sind schräg geformt und können so eine seitliche Biegung zulassen.

Zwischen den einzelnen Wirbeln ziehen kurze und stabile Bänder (lat. Ligamenta). Sie verhindern ein Abknicken der einzelnen Wirbel und dienen somit als wichtiger Schutz für das Rückenmark. Dann gibt es wiederum noch lange Bänder. Das am meisten bekannte Band ist das Nacken-Rückenband (lig. supraspinale). Es zieht oben auf den Dornfortsätzen vom Hinterhaupt des Schädels bis hin zum Kreuzbein. Im Halsbereich bildet es zusätzlich eine große bindegewebige Platte aus (lat. Funiculus Nuchae), die zu den einzelnen Halswirbeln zieht.
 
Um die Wirbelsäule überhaupt bewegen zu können und weiter zu festigen, benötigt es Muskeln. Diese Muskeln brauchen stabile Verankerungsplätze. Dazu gibt es an jedem Wirbelbogen 3 Fortsätze (lat. Processus). Rechts und links des Wirbelbogen liegen die Querfortsätze (lat. processus transversi) und nach oben hin der Dornfortsatz (lat. processus spinosus). Diese Fortsätze sind in den verschiedenen Wirbelabschnitten unterschiedlich ausgeprägt, je nach Bewegungsaufgabe des Wirbels. An diesen Fortsätzen können die Muskeln perfekt ansetzen und kleine Bewegungen steuern bzw. die Wirbelsäule versteifen. Die Signale bekommen die Muskeln aus dem Rückenmark.

Brustwirbel mit langem Dornfortsatz im
Bereich des Widerrist
Foto: Privat





Lendenwirbel mit seitlich sehr langen Querfortsätzen
Foto: Privat

Beweglichkeit der einzelnen Wirbelsäulenabschnitte

Über die Beweglichkeit der Wirbelsäule gibt es verschiedene Theorien. Ein besonders strittiges Thema ist die Gegenrotation der unteren Wirbelkante zur seitlichen Biegung. Die einen sagen, ist beides zur einen Seite, die anderen vertreten die Meinung, dass die Rotation immer entgegen der seitlichen Biegung ist. Also ist das Pferd in einer Linksbiegung, dann rotiert die untere Wirbelkante nach rechts. Diese Meinung vertrete ich auch. 

Das Pferd kann sich mit seiner Wirbelsäule um 180 ° drehen. Es hat keine Probleme, sich mit den Zähnen die Flanke zu kratzen. Dabei macht es eine Kombination aus verschiedenen Bewegungen. Diese Bewegungen werden nie von einzelnen Wirbeln gemacht. Es sind immer die angrenzenden mit in der Bewegung eingeschlossen. Im Einzelnen gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Beugung (Flexion) und Streckung (Extension)
Bei der Beugung macht die Wirbelsäule sozusagen einen "Katzenbuckel". Der untere Abschnitt der Wirbel nähert sich an, während die oberen Dornfortsätze sich voneinander entfernen. Bei der Streckung ist es genau umgekehrt. Die Dornfortsätze nähern sich an und die unteren Wirbelkörper entfernen sich voneinander.


  • Seitliche Biegung (Lateral Flexion)
Bei der seitlichen Biegung macht sich das Pferd "hohl". Dabei kommen die kleinen Gelenke der einzelnen Wirbel auf der hohlen Seite näher zusammen. Auf der gegenüberliegenden Seite müssen sich die Gelenke wieder mehr voneinander entfernen. Bei der seitlichen Biegung führen die Wirbel, meiner Meinung nach, auch gleichzeitig eine Gegenrotation der Wirbelkörper aus. Das heißt: biegt sich das Pferd nach links, werden die Wirbelkörper unten nach rechts rotiert. Die Dornfortsätze zeigen dabei in die Biegung.


  • Drehung (Rotation)
Die Drehung bezieht sich auf den unteren Wirbelkörper. Der Wirbel dreht sich um die eigene Achse. Diese Bewegung wird in Kombination mit der Biegung ausgeführt und führt in die entgegengesetzte Richtung der Biegung.

Die einzelnen Wirbelabschnitte haben dabei ihre besonderen Fähigkeiten zur Bewegung. Im Folgenden möchte ich auf die einzelnen Abschnitte eingehen.


Halswirbelsäule

Bei der Halswirbelsäule gibt es eine Besonderheit. Die ersten beiden Gelenke werden als Kopfgelenke bezeichnet. Sie bewegen und stabilisieren den Kopf. Dabei vollführen sie viele kleine Bewegungen in alle Richtungen. Es ist somit entgegen der natürlichen und biomechanischen Grundsätze, dass das Pferd ständig in der gleichen Genickbeugung läuft. Der erste Halswirbel (Atlas) ist mit dem Schädel gelenkig verbunden. Er hat seitlich 2 große seitliche Gelenkflächen (Atlasflügel), die als Anheftungsfläche für die kleinen Nackenmuskeln dienen und gleichzeitig auch ein Loch im Schädel schützen, in dem das Rückenmark verläuft. Das Gelenk zwischen Schädel und ersten Halswirbel (Atlantookzipitalgelenk  C0/C1) ist leicht in der Lage seitliche Biegung zu vollziehen. Die Beugung und Streckung ist nur begrenzt möglich, die Drehung überhaupt nicht. Bei der seitlichen Biegung ist die Besonderheit, dass der Atlas eine minimale Rotation in die gleiche Richtung vollführt. Die Hauptbewegung ist jedoch die seitliche Biegung. Die Rotation, Beugung und Streckung führt das nächste Kopfgelenk aus. Das Atlantoaxialgelenk (C1/C2) zwischen 1. und 2. Halswirbel (Axis). Der 2. Halswirbel hat nach vorne hin einen langen "Zahn", der in den Atlas gesteckt ist. Dadurch ist dieses Gelenk besonders beweglich. Die Rotation ist dabei die am leichtesten ausgeführte Bewegung. Der Axis kippt dabei automatisch in eine entgegengesetzte seitliche Biegung. Diese beiden Bewegungen sind in diesem Gelenk gekoppelt. Eine Beugung und Streckung ist gut möglich. Bei einem Pferd in natürlicher Aufrichtung ist, anatomisch gesehen, der Dornfortsatz des 2. Halswirbels der höchste Punkt und nicht wie oft angenommen, das Genick.


Schädelrückseite (links) mit 1. (Mitte) und 2.(rechts) Halswirbel
Foto: privat

1.(rechts) bis 3.(links) Halswirbel locker zusammengelegt
Foto: privat

Die Halswirbel 3 bis 6 haben nur sehr kleine Dorn- und Querfortsätze. Dafür aber große Gelenkflächen zwischen den einzelnen Wirbeln. Diese Gelenkflächen sind in einem Winkel von 45° angeordnet. Sie können ideal bei einer seitlichen Biegung ineinandergleiten. Der hintere Wirbel vollführt dabei immer eine kleine Rotation zur Gegenseite. Betrachtet man diesen Teil der Wirbelsäule im Ganzen, so fällt auf, dass der vordere Teil eine Lordose bildet und der untere Teil eine Kyphose. Der obere Teil ist sehr gut in der Lage zu beugen und zu strecken, der untere kann sich gut drehen. 
In den einzelnen Gelenken ist eher wenig Bewegung möglich. Auffällig ist die gute Bewegungsmöglichkeit in der gesamten HWS. Dies ist nötig, um sich gut auszubalancieren und zur Kontaktaufnahme. Der Hals dient als vorderer Hebel zum Aufwölben des Rückens.

Halswirbel mit großen Gelenkflächen
Foto: Privat

Halswirbelsäule
Foto: Privat

Übergang Halswirbelsäule/Brustwirbelsäule (CTÜ)

Dieser Übergang der Wirbelsäule ist besonders den Belastungen durch Reiten, Stürzen usw. ausgesetzt. Hier staucht sich die Kraft von vorne und von hinten sowie aus dem Schultergürtel. Blockierungen sind hier häufig zu finden, was sich z. B. in Stolpern, gebundener Gang in der Vorhand und Gleichgewichtsproblemen zeigt. Die Besonderheit dieser Region ist, dass es sich um eine Mischform der Wirbel handelt. So ist zum einen der 7. Halswirbel ein direkter Gelenkpartner und zum anderen der 1. Brustwirbel. Dieser ist auf der vorderen Seite noch wie ein Halswirbel geformt, auf seiner hinteren aber schon wie ein Brustwirbel mit längerem Dornfortsatz und Ansatzstelle für das erste Rippenpaar. Insgesamt beeinflusst diese Region die letzten Halswirbel ab C5/C6 und die ersten Brustwirbel bis ca. Th 5 in ihrer Funktion. 
Die seitliche Biegung wird durch die Befestigung des ersten Rippenpaares fixiert. Das Beugen und Strecken (Anheben und Absenken des Halses) kann gut ausgeführt werden.

Region des CTÜ von der Seite gesehen
Foto: Privat



Brustwirbelsäule (BWS) mit Brustkorb, Brustbein, Rippen


Die Dornfortsätze der vorderen BWS Th 2 bis ca. Th 11/12 sind sehr lang. Zum Teil haben sie die 5-fache Länge des Wirbelkörpers. Sie bilden den Widerrist des Pferdes. Dabei kommen sie sich an ihren Enden gefährlich nah. Im Gegensatz dazu sind ihre Wirbelkörper sehr klein mit vielen kleinen Gelenkflächen. Die langen Dornfortsätze sind notwendig um die langen Muskeln des Halses zu verankern. Jeder Brustwirbel besitzt ein Rippenpaar, welchen an der unteren Wirbelkante gelenkig verbunden ist. Die Rippen enden dann gelenkig im Brustbein. Die ersten 8 sind durch echte Gelenke verbunden. Diese haben also einen Gelenkspalt, die Gelenkflächen sind mit Knorpel überzogen und es gibt eine Gelenkkapsel. Die hinteren 10 Rippenpaare sind lediglich durch eine knorpelige Verbindung mit dem Brustbein verbunden und werden als unechtes Gelenk bezeichnet.

Vordere BWS von oben betrachtet. Gut zu erkennen die
langen Dornfortsätze und die Rippengelenke
Foto: Privat


Region Widerrist, Dornfortsätze neigen nach hinten
Foto: Privat
 
Mittlere BWS und erste Lendenwirbel
Foto: Privat




Rippengelenke
Foto: Privat

Knorpelige Verbindung Rippen zum Brustbein
Foto: Privat

Die Beweglichkeit in den einzelnen Abschnitten der BWS ist sehr unterschiedlich. So ist die Region um den 14. Brustwirbel äußerst beweglich in seitlicher Biegung und Rotation. Dieser Bereich ist der Mittelpunkt der meisten Bewegungen wie z. B. beim Ausweichen, beim Ausholen mit dem Vorderbein oder beim Ausschlagen. An dieser Stelle ändert sich auch die Neigung der Dornfortsätze. Im vorderen zum Kopf gewandten Bereich, bis Th13, neigen sie sich nach hinten, im hinteren zur Kruppe gewandten Bereich, ab Th 15, nach vorne. Dabei ist der 14. Wirbel eher gerade. Hier ist die tiefste Stelle des Rückens. Diese Neigungsrichtung ist wichtig, um den Zug der Muskeln in die Länge zu bringen. So kann sich der Rücken in der Bewegung "aufwölben" und dehnen.

Der vordere Bereich der BWS kann sich sehr gut in Rotation und seitlicher Biegung bewegen. Zu beobachten ist dies sehr gut am Widerrist des Pferdes im Schritt. Durch die Befestigung der Rippen am Brustbein wird dies aber etwas eingeschränkt. Die vorderen und mittleren Brustwirbel werden durch Muskeln und Bänder gehalten. Im Bereich von Th 10-12 ist die Beugung und Streckung sehr gut möglich. Seitbiegung und Rotation ist wieder eingeschränkter.

Im hinteren Bereich der BWS stabilisieren die Facettengelenke die Wirbel. Die Region des Th 13 bis 15 haben an ihren Gelenkflächen (Facettengelenke) ein Veränderung der Form. So können sie wieder leichter Rotation zulassen. Bei den letzten Brustwirbeln (Th 16-18) ist nur noch sehr wenig seitliche Biegung und Rotation möglich. Hier bilden die Facettengelenke kleine "Nasen", die sehr gut in die Kerbe des jeweils hinten folgenden Wirbels passen. Dadurch wird die Seitbiegung und Rotation sehr eingeschränkt.

Durch alle diese Kombinationsmöglichkeiten macht die BWS eine Wellenbewegung. Natürlich nur, wenn es keine Blockierungen gibt. Sehr gut kann man diese Bewegung im Schritt oder Galopp sehen. Wer sich selber einmal auf den Boden begibt und auf den Knien rumkrabbelt, kann sehr gut diese Bewegungen der Wirbelsäule nachfühlen. Ich würde es jedem einmal empfehlen.

Der Brustkorb des Pferdes ist ein ovales, nach unten spitz zulaufendes Gebilde. Er ist eher schmal. In ihm sind die wichtigsten Organe untergebracht und werden geschützt. Der Brustkorb besteht aus den Rippen, dem Brustbein und den Brustwirbeln. Er ist nicht so starr, wie häufig angenommen. Die vielen Gelenke sind gut beweglich. Er ist mit dem Rumpf nur über Muskeln fixiert. Das Pferd hat kein Schlüsselbein. Dadurch hängt er sozusagen wie in einer Hängematte. Zu den Muskeln gehören z. B. die Brustmuskeln und die innen am Schulterblatt liegenden Muskeln. Sie bilden den Schultergürtel. 

Der Brustkorb selber hat auch viele Eigenmuskeln, die u. a. für die Atmung zuständig sind. So gibt es Muskeln zwischen den einzelnen Rippen, Muskeln zum Heben der Rippen und welche, die den Brustkorb halten. Nach hinten wird der Brustkorb durch das Zwerchfell (Diaphragma) abgegrenzt. Das Diaphragma ist der bedeutendste Muskel für die Atmung. Es bildet eine Kuppel innerhalb des Brustraumes. Es trennt den Brustkorb vom Bauchraum, wo sich die Organe zur Verdauung usw. befinden. Ein blockiertes Zwerchfell kann für nicht infektösen Husten sorgen und die Leistung des Pferdes beeinträchtigen.

Das Brustbein befindet sich vorne am Brustkorb. Man kann es zwischen den Vorderbeinen fühlen. Es ist länglich und gleicht dem Bug eines Schiffes. An ihm sind die Brustmuskeln und die inneren Schultermuskeln verankert. Es dient der Befestigung der Rippen. 

Das erste Rippenpaar geht eher senkrecht nach oben. Es hat als einziges Rippenpaar eine knöchernd-gelenkige Verbindung mit dem Brustbein. Hier wird die gesamte Halswirbelsäule getragen. Die anderen Rippen sind über Knorpel mit dem Brustbein verbunden. Die letzten Rippen (ab 9.) sind nur noch knorpelig mit dem Rippenbogen und nicht mehr direkt mit dem Brustbein verbunden.
Jedes Rippenpaar ist immer an 2 Brustwirbeln gelenkig verbunden. Jeder Wirbel bildet seitlich eine Gelenkpfanne für das Rippenköpfen. Sie kommen seitlich aus den Wirbeln heraus und machen dann einen kleinen Knick um noch einmal zusätzlich an dem Querfortsatz des Wirbels anzuheften. Erst dann machen sie den Bogen nach unten zum Brustbein. Die Bewegung der Rippen ist eine Art Drehbewegung, die an die "Eimerhenkelbewegung" erinnert.
Den vorderen Rippen sind für die Funktion der Atmung und auch für die Tragefunktion des Halses zuständig. Von hier aus ziehen die großen Nackenmuskeln zum Nacken. Auch der Stauchungsdruck vom Boden aus ist nicht zu verkennen. Die freie Bewegung wird häufig durch klemmende Sättel, Gurte und klemmenden Reiter beeinträchtigt. Drückt das Pferd den Rücken nach unten, so entsteht ein zusätzlicher Druck auf die Rippen. Die Atmung kann schnell durch u. a. solche Probleme beeinträchtigt werden.
Blick von vorne in den Brustkorb,
unten befindet sich das Brustbein
Foto: privat




Lendenwirbelsäule (LWS) mit lumbosakralem Übergang (LSÜ)

Die Wirbel der LWS haben einige Auffälligkeiten in ihrer Bauweise. Zum einen haben sie sehr lange Querfortsätze, was ihre seitliche Biegung stark einschränkt. Sie dienen als Schutz für die inneren Organe und sind ideale Anheftungsmöglichkeit für die Muskulatur (besonders die schrägen Bauchmuskeln). Ihre Facettengelenke sind grubenförmig von vorn nach hinten ausgerichtet. Dadurch ist als Bewegung die Beugung und Streckung gut möglich. Ebenfalls besitzen die Gelenkfortsätze der Wirbel noch eine kleine Einkerbung, was eine Rotation der Wirbel verhindert. Die LWS arbeitet also hauptsächlich in Beugung und Streckung. Diese Aufgabe kommt ihr beim Galopp, dem guten Rückwärtsrichten, Springen und Klettern am nächsten. Dabei gleiten die Gelenkflächen der Facettengelenke optimal ineinander. Die LWS überträgt die Kraft und Bewegung der Hinterhand weiter nach vorne.

Bei erwachsenen Pferden kann es ab dem ca. 10. bis 12. Lebensjahr zur teilweisen Verknöcherung der Querfortsätze oder der letzten Lendenwirbel kommen. Dann ist dort keine Bewegung mehr möglich, was beim Reiten berücksichtigt werden muss. Nicht immer ist das Pferd unwillig, wenn es im Galopp nicht mehr so weit untertritt. Zu 99,9 % liegt die Ursache woanders, nicht wahr!?!

Der Lumbosakrale Übergang (LSÜ) ist bei vielen Pferden als "Loch" oben auf der Kruppe zu sehen. Es ist der Übergang zwischen letztem Lendenwirbel und erstem Kreuzbeinwirbel. Dieses Loch entsteht dadurch, dass die Dornfortsätze der Wirbel sich in verschiedene Richtungen neigen. die LWS neigt sich Richtung Kopf, die Wirbel des Kreuzbein neigen sich nun nach hinten Richtung Schwanz. Dadurch entsteht ein freier Raum zwischen den Dornfortsätzen der Wirbelsäule.

Der letzte Lendenwirbel und die Flügel des Kreuzbein liegen mit ihren Flächen aufeinander auf und lassen als Bewegung Beugung und Streckung zu. Rotation ist an dieser Stelle fast gar nicht möglich. Dafür müsste das Kreuzbein blockiert und seitlich rotiert sein. Das ist für das Pferd sehr schmerzhaft.

Bei Trageerschöpfungen sackt die Wirbelsäule im Ganzen nach unten ab und drückt die Facettengelenke des LSÜ zusammen. Dadurch leidet dieser Bereich sehr häufig unter schmerzhaften Blockierungen.
LWS und LSÜ
Foto: privat
5. und 6 Lendenwirbel, verknöcherte Querfortsätze
Foto:privat

Verknöcherung zw. 4. und 5. Lendenwirbel
an den Querfortsätzen
Foto: privat



Kreuzbein und Kreuzdarmbeingelenk (ISG)


Das Kreuzbein ist bei einem Pferd erst ab dem 5. Lebensjahr fest verwachsen. Dieser Punkt ist bei der Ausbildung eines Pferdes von immenser Wichtigkeit! Das Kreuzbein ist zusammen mit einer aktiven Hinterhand unser hinterer Hebel zum Aufrichten der Wirbelsäule. Damit diese Kraftübertragung überhaupt richtig funktionieren kann, muss das Kreuzbein fest verwachsen sein. Das ist reine Physik und entspricht den Hebelgesetzen. Mit einem wackeligen Brett kann ich kein Gewicht effektiv anheben. Zu frühe und zu starke Belastung führen also in dem Fall eher zu gesundheitlich bedenklichen Lösungen und Kompensationen im Bewegungsapparat. Ein junges Pferd sollte aus dem Grunde eher mit Bedacht und sorgsam an die Belastung unter dem Reiter herangeführt werden.

links Kreuzbeinwirbel, rechts Schwanzwirbel
Foto: privat
Das Kreuzbein überträgt die Schubkraft der Hinterhand auf die Wirbelsäule nach vorne. Wenn es verknöchert ist, bewegt es sich im Ganzen und kann sehr gut das Abkippen des Beckens und der Wirbelsäule mitmachen. Eine seitliche Neigung in Rotation nach links und rechts ist ebenfalls möglich. Das Kreuzbein wird durch viele Bänder im Beckenring gehalten und schiebt sich unter dem oberen Rand des Beckens unter den Kreuzbeinhöckern und dem Darmbein zwischen den beiden Hüfthöckern. Es stellt damit eine Verbindung zwischen Wirbelsäule und Beckengliedmaße dar. Der zum Pferdekopf weisende Teil des Kreuzbeins besitzt zu jeder Seite 1 Flügel, der jeweils Kontakt zu dem gleichseitigen Darmbeinflügel hat. In diesem Bereich befindet sich das sog. Kreuzdarmbeingelenk (ISG). Auch dies ist kein echtes Gelenk, sondern eine knorpelige Verbindung ohne Gelenkspalt und ohne Gelenkkapsel. Die Bewegung ist durch straffe Bänder stark eingeschränkt aber dennoch federnd.

verknöchertes Kreuzbein mit seitlichen Flügeln
Foto: privat

Lage des Kreuzbeins im Becken von oben betrachtet
Blick auf die ISG von oben
Foto: privat

Lage des Kreuzbeins im Becken
vom Pferdekopf aus betrachtet
Blick auf die ISG seitlich
Foto:privat

Schwanzwirbel, Sakrokokzygealer Übergang (SCÜ)

Der Sakrokokzygealer Übergang ist die Verbindung zwischen dem Kreuzbein und den Schwanzwirbeln. Das besondere sind die verwachsenen Kreuzbeinwirbel und die dann wieder beweglichen Schwanzwirbel. Der Übergang befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen höchstem Punkt der Kruppe und Schweifansatz. Die Schwanzwirbel werden im vorderen Bereich über Bandsysteme der Kruppe gehalten, die eine enorme Spannkraft besitzen.  Erst im Bereich der Schweifrübe ist viel Bewegung möglich. Die Bewegungen der einzelnen Wirbel werden von den Schwanzmuskeln im Bereich der vorderen Schwanzwirbel gesteuert. Die Schwanzwirbel sind insgesamt eher klein und lassen sich im Bereich der Schweifrübe normalerweise gegeneinander verschieben.


Der Schweif des Pferdes stellt eine sehr bedeutende Balancierstange des Pferdes, vor allem in schnellen Gangarten, auf unebenen Boden und beim Springen, dar.

Lage Kreuzbein und vordere
Schwanzwirbel im Becken
Foto: privat

Schlusswort

Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Beitrag ein wenig mehr über die Wirbelsäule des Pferdes informieren konnte. Durch die vielen Bilder aus meinen Fortbildungen habe ich versucht das Ganze etwas anschaulicher zu ergänzen. Das Thema Muskeln habe ich bewusst rausgelassen, da es den Beitrag sprengen würde. Das werde ich in einem gesonderten Beitrag sicherlich noch einmal aufgreifen. Wahrscheinlich werde ich mit der Zeit den einen oder anderen Textteil wieder ergänzen, da sich immer wieder in neue Erkenntnisse ergeben, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Sonntag, 27. September 2015

Ab 2016 wieder Behandlungstouren!

Ab dem kommenden Jahr fahre ich wieder auf Wochenendtouren um Pferde zu untersuchen und zu behandeln.

Geplante Fahrten gibt es auf jeden Fall wieder in den Norden von Schleswig Holstein, Harz, Ostfriesland und in die östlichen Bundesländer.

Wenn ihr wissen möchtet, ob ich auch in eure Gegend kommen kann, dann schickt mir eine Anfrage per Email: pferdeosteopathie-lueneburg@gmx.de

In diesem Jahr habe ich noch einige Fortbildungen u.a. Craniosacrale Therapie für Pferde, Faszienbehandlung und manuelle Therapie. Ich freue mich schon auf neue Erkenntnisse.

Samstag, 19. September 2015

Osteopathie - Chiropraktik - Knochenbrecher = Pferdebehandlung verstehen!

Heute möchte ich mich einmal einem weiteren, sehr emotional diskutiertem Thema widmen. Es geht um die Behandlungen von Pferden von ausgebildeten Therapeuten und selbsternannten Heilern, auch Knochenbrecher genannt. Diese Behandler haben eher selten eine entsprechende Ausbildung. Der wohl bekannteste von ihnen kommt aus Ostfriesland und ist im TV und Medien mit diversen Beiträgen zu finden. Ein ausgebildeter Pferdeosteopath oder Chiropraktiker hat in der Regel eine Qualifikation als Humanphysiotherapeut oder Tierarzt mit entsprechender Weiterbildung. Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit gibt es für Quereinsteiger. Hier dauert die Ausbildung je nach Schule ca. 1,5 bis 2 Jahre und beinhaltet den theoretischen Hintergrund mit einem hohen Praxisanteil. Grundsätzlich ist es aber in Deutschland so, dass die Berufsbezeichnung Chiropraktiker oder Osteopath für Tiere nicht geschützt ist und auch die Ausbildungen nicht geregelt sind. Es kann sich also jeder so nennen und auf die Tiere losgelassen werden.

Ich möchte euch die Wirkungsweise und Zusammenhänge von Behandlungen erläutern und die Entstehung von Blockierungen.


Wie entsteht eine Blockierung oder Bewegungseinschränkung?

Zur Vertiefung eurer Kenntnisse empfehle ich meinen Beitrag über die Funktion des Nervensystems zu lesen. Hier gehe ich auf die Reizleitung Nerv ein. Den Beitrag findet ihr hier. Auch den Beitrag zur Muskulatur empfehle ich noch einmal zu Lesen. In dem Beitrag erfahrt ihr auch, wie sich Muskel- und Skelett verbinden. Den Beitrag findet ihr hier.

Bewegung entsteht durch das Zusammenspiel von knöchernen, muskulären und bindegewebigen Strukturen wie Sehnen und Bänder. In jedem Muskel befinden sich Fasern, die sich bei einem elektrischen Signal zusammenziehen können und sich dann auch wieder dehnen. Dieses Signal wird vom zentralen Nervensystem an den Muskel geleitet. Der Muskel spannt sich an und bewegt den Knochen bzw. das Gelenk, mit dem er über eine Sehne verbunden ist. Der Gegenspieler dieses Muskels macht die gegenteilige Bewegung. Wenn also einer das Gelenk beugt durch Verkürzung, dann muss der Gegenspieler loslassen und sich dehnen. So die Kurzfassung. Dieses Zusammenspiel von Muskeln und Nerven ist die Grundlage für die Erhaltung der Bewegung. Funktioniert dieses Zusammenspiel nicht mehr richtig, weil die Muskeln verspannen, kommt es zu einer Bewegungseinschränkung in dem betreffenden Gelenk.

In der Osteopathie wird nahezu jede Verletzung, Schädigung oder Störung von 2 benachbarten Strukturen als Läsion oder Dysfunktion bezeichnet. Dabei verliert ein Gelenk oder ein Wirbel seine natürliche Beweglichkeit. Dies kann zu Beginn für den Laien noch unauffällig sein, da Pferde Perfektionisten im Kompensieren sind. Im Bindegewebe kann es ebenfalls zu Läsionen kommen. Dabei ist die Eigenbewegung des Gewebes eingeschränkt. Solche Einschränkungen entstehen z. B. durch Narben, Tritte oder Schläge sowie Verletzungen des Gewebes. Nun hat jeder Körper iergendwo Läsionen. Das passiert einfach über die Jahre. Diese werden meist gut kompensiert und es treten keine Symptome auf. Kommt es aber zu einer zusätzlichen Belastung z. B. durch eine Verletzung, Überanstrengung, unpassender Sattel, falsches Futter usw. treten Symptome auf, die der Reiter dann wahrnimmt.

Als Blockierung bezeichnet man eine eingeschränkte Beweglichkeit eines Gelenks oder Wirbelabschnittes, die reparabel ist. Anders ist es bei einer Blockade. Hier handelt es sich um einen kompletten Verlust der Bewegung durch Verknöcherung. Wenn Blockierungen über einen längeren Zeitraum bestehen, kommt es zu einer knöchernen Zubildung an den beteiligten Knochen und die Bewegung ist nicht mehr möglich.

Was passiert bei der Untersuchung und Behandlung?

Die Behandlung erläutere ich euch aus der Sicht der Osteopathie, da ja hier auch mein Schwerpunkt liegt.

Der Pferdebesitzer stellt irgendwann einmal fest, dass etwas nicht mehr so funktioniert wie vorher. Vielleicht wurde er auch schon durch einen Tierarzt auf die Idee gebracht. Bei dem ersten Termin macht der Therapeut eine genaue Anamnese. Hier werden allgemeine Daten zum Pferd aufgenommen wie z. B. Alter, Training, Haltungsbedingungen, Fütterung, Vorerkrankungen, Probleme usw. Eine genaue Befragung ist der erste Schritt der Behandlung und erleichtert eine spätere Diagnosestellung. Als nächstes kommt die Adspektion. Das Pferd wird von allen Seiten betrachtet und verglichen. Dabei werden Gebäudeprobleme ebenso aufgeführt wie muskuläre Auffälligkeiten, Hufe, Form der Wirbelsäule oder Fehlstellungen in den Gliedmaßen. Für die genaue Diagnose folgt als nächstes die Palpation, also das Fühlen und Berühren des Körpers. Hier nimmt der Therapeut Wärme- und Kälteunterschiede war, Verspannungen der Muskeln und schmerzhafte Regionen. Dabei nimmt der Therapeut auch Kontakt zum Inneren des Körpers auf und "lauscht" in ihn rein. Die Palpation geschieht durch eher sanften Druck mit den Fingerkuppen. Es wird z. B. die Verschieblichkeit und Nachgiebigkeit der Haut oder der Muskeln getestet. Dabei erfolgt immer der Seitenvergleich. Das Abdrücken von Diagnosepunkten aus der Akupressur ergänzt die Palpation.

Palpation der Muskulatur
Foto: privat


Anschließend erfolgt die ausführliche Bewegungsanalyse. Das Pferd wird im Schritt und Trab vorgestellt. Es werden Wendungen, Rückwärtsrichten und die Fähigkeit des Kreuzens abgefragt und ausgewertet. Dabei achtet der Therapeut auf die physiologische Bewegung der Gelenke und der Wirbelsäule und vergleicht wieder beide Seiten. Eine Bewegungsanalyse an der Longe kann die Diagnose ergänzen. Zu einer korrekten Befundaufnahme gehört auch die Kontrolle der Ausrüstung. Passen Sattel und Trense nicht, kann das große Auswirkungen haben. Ein schiefer Reiter überträgt seine körperlichen Defizite auch auf das Pferd und sorgt für Probleme.

Bewegungsanalyse
Foto: privat

Sind diese Untersuchungen abgeschlossen, widmet sich der Therapeut der genauen Untersuchung der einzelnen Gelenke. Die Reihenfolge der Vorgehensweise ist dabei bei jedem unterschiedlich. Es werden aber sämtliche Gelenke der Gliedmaßen und die Wirbelsäule untersucht. Dabei wird durch spezielle Tests die physiologische Bewegung der Gelenke getestet. Jedes Gelenk wird in seiner natürlichen Bewegung getestet. Dabei achtet der Therapeut auf das Ausmaß der Bewegung und das sogenannte Endgefühl. Das ist das Gefühl, das am Ende der Bewegung kommt, wenn das Gelenk durch den Muskel oder ggf. auch anderen Strukturen, in seiner Bewegung gebremst wird. Dabei unterscheidet man 3 Formen des Stopps:
  1. muskulärer Stopp: Hier wird die Bewegung über die Muskeln gebremst. Das ist die normale und gesündestes Art der Endbewegung.
  2. ligamentärer Stopp: Die Bewegung wird durch Bänder und die Gelenkkapsel gebremst. Die Muskeln werden dabei etwas überdehnt, da sie bereits vorher bremsen wollten und die Bewegung weiter ging. Geschieht dies öfter, kann es zu Erkrankungen des Gelenks und frühzeitigem Verschleiß des Gelenks kommen.
  3. knöcherner Stopp: Die Bewegung geht über den muskulären und ligamentären Stopp hinaus. Die Bewegung des Gelenks wird über die Knochen gebremst. Dies ist für das Gelenk die schädlichste Art der Bewegungsendgrenze. Knöchernde Strukturen können dabei Schädigung nehmen und Bänder reißen. Bei der Behandlung mit langen Hebeln wird grundsätzlich immer über diesen Stopp gearbeitet!
Ist das Endgefühl weich und nachgiebig, so arbeitet das Gelenk korrekt. Ist das Endgefühl zäh oder hart, dann ist das Gelenk blockiert.

Es gibt Gelenke, die können nur Beugen und Strecken, einige arbeiten in Links- oder Rechtsbiegung, Gleiten oder Rotieren. Auch eine Kombination von diesen Bewegungen ist bei einigen Gelenken normal. Auch hier ist wieder der Seitenvergleich wichtig. Alle Unstimmigkeiten oder Auffälligkeiten nimmt der Therapeut auf, um daraus mit den vorherigen Ergebnissen eine Diagnose zu stellen.

Testung Hufgelenk
Foto: privat



Testung Karpalgelenk
Foto: privat


Bei der anschließenden Behandlung des Pferdes wird das gesamte Pferd behandelt. Die Behandlung von einzelnen Läsionen bringt keine nachhaltige Verbesserung. Dabei wird zuerst das dazugehörige Gewebe vorbereitet und erwärmt. Dies geschieht i. d. Regel mit Massagetechniken. Nur der vorbereitete Muskel lässt die Behandlung zu und schützt das Gelenk nicht noch mehr. Anschließend nutzt der Therapeut verschiedene Techniken um die Bewegung des Gelenks wieder herzustellen. Diese Techniken kommen aus der manuellen Therapie und sind sanft. Die Gelenke werden in ihrer natürlichen Funktion mobilisiert. Der Osteopath stellt in der Behandlung die natürliche Bewegung der Gelenke wieder her. Er regt den Körper zur Selbstheilung an.

Vorbereiten der Muskulatur
Foto: privat
Nach der Behandlung erhält der Besitzer vom Therapeuten Tipps für das weitere Training und den korrekten Aufbau der Muskulatur. Denn erst jetzt beginnt die Phase der Genesung, Nun ist der Reiter gefordert und muss gezielt Krankengymnastik betreiben. Nur so kann eine Blockierung sicher abgestellt werden. Eine Abstellung der Ursache ist natürlich Voraussetzung.

Insgesamt dauert eine gute Untersuchung und Behandlung eines Pferdes so ca. 1,5 Stunden. Es sollte auf eine ruhige Umgebung geachtet werden. Das Pferd darf niemals zur Behandlung gezwungen werden. Nasenbremse, Seile zum Fixieren oder Sedierung sind absolut Tabu und zeugen eher von Unwissen und üblen Machenschaften des Therapeuten, aber nicht von professioneller Therapie.

Was passiert ohne Vorbereitung der Muskeln und bei der Behandlung mit langen Hebeln?

Würde man bei der Behandlung mit Kraft und langen Hebeln arbeiten, dann verhindert die muskuläre Anspannung die Bewegung des Gelenks. Dieser Reflex geschieht automatisch zum Schutz des Körpers. Zieht man dann trotzdem an dem Gelenk bzw. Bein, dann kommt es zu Rissen im Muskel, den Sehnen und Bändern, die Gelenkkapsel kann geschädigt werden und im schlimmsten Fall kommt es zu Knochenabsplitterungen oder Brüchen. Gelenke werden sich durch den Reiz entzünden. Diese Entzündung führt wiederum zur Ansammlung von vermehrter Gelenkflüssigkeit und somit zu erneuten oder schlimmeren Läsionen in dem Gelenk. Durch die reflexartige Schutzfunktion der Muskeln wird das betroffene Gelenk kurzfristig stabilisiert. Aus diesem Grund fällt auch direkt nach so einer schlechten Behandlung keine Verschlimmerung der Problematik auf. Diese kommt meist erst später zum Vorschein und kann deshalb oft mit so einer Behandlung nicht im direkten Zusammenhang gebracht werden.

Wird die verspannte Muskulatur nicht genügend erwärmt, dann werden die Blockierungen immer wieder auftreten. Die Muskeln passen sich mit der Zeit der eingeschränkten Bewegung an. Sie müssen durch verbesserte Durchblutung und Dehnungen wieder zu ihrer physiologisch normalen Arbeit kommen. Nur so kann die Behandlung erfolgreich sein.

Ein weiteres Problem bei der Arbeit mit den langen Hebeln ist die, dass immer mehrere Gelenke zur gleichen Zeit traktiert werden. Wenn das Bein in eine Richtung ruckartig gezogen wird, dann werden alle Gelenke über ihren knöchernden Stopp hinaus überstreckt. Man behandelt somit auch Gelenke, die keine Auffälligkeiten haben und sorgt jetzt hier für Verletzungen.

Auch bei älteren Pferden oder auch jüngeren Pferden mit Gelenkproblemen ist von solch einer Behandlung unbedingt abzuraten. Bei solchen Pferden können sich Arthrosen an den Gelenken gebildet haben. Diese Gelenke werden richtig auseinander gerissen, wenn mit Kraft dran gezogen wird!

Schlussfolgerung

Mit diesem Wissen sollte eigentlich jedem klar sein, dass die Behandlung von Bewegungseinschränkungen und Blockierungen nur auf eine Art und Weise geschehen kann:nämlich sanft, ohne Krafteinwirkung durch lange Hebel (Beine langziehen) und mit Vorbereitung der Muskulatur durch z. B. Massage! Alles andere ist nicht nur Tierquälerei sondern verstößt meiner Meinung nach gegen das Tierschutzgesetz ( Man darf einem Tier nicht ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden etc. zufügen, außer in Notfällen!).

Ich denke, ich kann für alle echten Kollegen sprechen, wenn ich behaupte, dass wir nicht neidisch auf das sind, was ein Knochenbrecher macht. Auch wenn von der Seite gerne solche Behauptungen kommen und auch der vom Therapeuten iniziiert Wunsch nach Zusammenarbeit. Ein guter Therapeut arbeitet mit Tierärzten, Hufschmieden, Sattlern, THP und anderen ausgebildeten Fachkräften zusammen.

Bitte achtet zum Wohle eurer Pferde darauf, welche Qualifikation die Menschen haben, die an euren Pferden Hand anlegen. Lasst euch nicht von den Medien blenden. Hier wird sicherlich auch gerne vertuscht und Filmmaterial ist manipulierbar. Da kann man schnell mal unschöne Szenen rausschneiden! Dann achtet auf euer Bauchgefühl. Meint ihr wirklich, dass extrem unruhige Pferde die Behandlung toll finden? Würdet ihr das bei euch so machen lassen?